„Amalgam Phase-Out: 3 Monate danach – Zwischen Forschung und Praxis - was hat sich für Zahnärzte bewährt“
Das Amalgam-Aus kam verfrüht und ohne öffentlichen Druck. Wissenschaftler forderten einen Phase-Down bis 2035, doch Umweltpolitik setzte andere Prioritäten. Amalgam kehrt nicht zurück, und sein Quecksilbergehalt bleibt umstritten.
Nun ist das Verbot Realität, und die Zahnmedizin passt sich an. Glashybride sind die neue Basisversorgung, wirtschaftlich und bewährt. Bei breiten Kavitäten ersetzen Bulk-Fill-Komposite sie, während selbstadhäsive Materialien durch ihr schmaleres Kontaminationsfenster Vorteile bieten.
Das politisch verordnete Amalgam-Aus war unnötig und es kam zu früh. Wissenschaftler sprachen sich unisono und unmissverständlich für ein Phase Down bis 2035 aus, Umweltpolitikern war das egal – Environment first, Patients second.
Auf der anderen Seite waren zwei Dinge immer klar: 1. Ein Material wie Amalgam (große Fehlerverzeihbarkeit, plastisches Metall) wird nie wieder kommen. 2. Ein in die Mundhöhle eingebrachtes Material mit 50% Quecksilberanteil würde immer aus irgendeinem Grund toxikologisch und umweltpolitisch diskutiert werden. Trotzdem war es an der „Amalgam-Front“ jahrelang ruhig und es bestand auch kein öffentlicher Druck für ein schnelles, ja überstürztes Amalgam-Aus. Jetzt ist das Amalgamverbot da und wir leben konstruktiv mit den Konsequenzen. Dieser Vortrag zeichnet ein realistisches Bild der Füllungstherapie 2025+ auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Durch die Neuklassifikation plastischer Restaurationsmaterialien (selbstadhäsiv vs. Adhäsiv) stellen Glashybride die neue Basisversorgung dar, da sie klinische Bewährung und die „Kassen-Parameter“ wirtschaftlich/ausreichend/zweckmäßig vereint. Selbstadhäsive Materialien funktionieren aber nur bis zu einer gewissen Kavitätenbreite zuverlässig, daher wurde für diese Ausnahmeindikation als Restaurationsmaterial der Wahl Bulk-Fill-Komposit gewählt. Die Kavitätentiefe ist kein limitierender Faktor, hier sind die selbstadhäsiven Materialien durch das schmalere Kontaminationsfenster sogar im Vorteil.
Lernziele des Vortrags:
Bewertung des Amalgam-Verbots: Verständnis der politischen, wissenschaftlichen und praktischen Hintergründe sowie der Konsequenzen für die Zahnmedizin.
Aktuelle Füllungstherapie 2025+: Überblick über die wissenschaftlich fundierten Alternativen zu Amalgam.
Materialklassifikation: Differenzierung zwischen selbstadhäsiven und adhäsiven Restaurationsmaterialien.
Indikationsgerechter Materialeinsatz: Anwendung von Glashybriden als Basisversorgung und Bulk-Fill-Kompositen für breite Kavitäten.
Klinische Vorteile: Erkennen der Stärken und Grenzen neuer Materialien, insbesondere hinsichtlich Kavitätentiefe und Kontaminationsrisiko.